Wir haben nur Heizöl im Kopf

Wie lange fällt das Heizöl noch?

16.09.06

Die Heizölpreise fallen seit gut drei Wochen. Am Donnerstag notierte die Sorte der Erdöl produzierenden Länder (Opec) erstmals seit Ende März wieder unter 60 Dollar je Barrel (159 Liter). Allein in den vergangenen sechs Wochen sank der Opec-Preis um fast 18 Prozent. Die Gründe dafür sind vielschichtíg und nicht immer rational.

Das Zusammentreffen vieler drückender Faktoren, die für sich genommen nicht entscheidend waren, ist der Grund für die aktuelle Entwicklung. Sie führt unter anderem die Entspannung im Libanon und Iran an. Hinzu komme, dass starke Wirbelstürme, die im Spätsommer 2005 zahlreiche Ölplattformen und Raffinerien in den USA zerstört hatten, in diesem Jahr ausgeblieben und die Lager voll seien, die Erschließung neuer Lagerstätten bevorstehe und sich viele Investoren aus dem Ölgeschäft zurückgezogen hätten. Das alles wirkt beruhigend auf die Märkte. Darüber hinaus habe die Internationale Energie-Agentur Anfang der Woche erst mit der Herabsetzung der Verbrauchsprognosen für 2006 und 2007 weiter auf den Preis gedrückt.

Im Übrigen reagierten Märkte und Börsen nicht immer rational auf Fundamentaldaten. Nicht anders sei zu erklären, dass der Preis für die Nordseesorte Brent Anfang August auf fast 78 Dollar je Barrel geklettert war. Das Opec-Kartell hat nach ihrer Einschätzung in den vergangenen Jahren kaum Einfluss auf die Preisbildung gehabt.

Dass die Preise für Superbenzin in den vergangenen sechs Wochen mit etwa 13 Prozent auf den ersten Blick weniger stark sanken als die für Rohöl, liegt nicht nur an den unveränderten Kosten für Raffinerie, Transport und Vertrieb. Der hohe Steuerananteil von derzeit etwa 84 Cent auf je Liter Supersprit verzerrt entsprechende Vergleiche. Der einzige objektive Vergleich ist der zwischen Öl- und Spritpreissenkung. So verbilligte sich Opec-Öl in den vergangenen sechs Wochen um knapp 13 Dollar je Barrel, was etwa 10,20 Euro entspricht. Das sind 6,4 Cent je Liter. Tatächlich sanken die Spritpreise im selben Zeitraum aber um etwa 17 Cent auf 1,20 Euro bis Anfang dieser Woche.

Markt normalisiert sich

Dass er in den vergangenen zwei Tagen wieder um etwa vier Cent anzog, dass die Preise zuvor zum Teil unter die Kostendeckungsgrenze gerutscht seien. Jetzt normalisiere sich der Markt wieder.

Sogar Diesel und das fast identische Heizöl verbilligten sich verhältnismäßig stärker als Rohöl, allerdings nicht in dem Umfang wie Supersprit. Das liegt an der steigenden Nachfrage infolge der nahenden Heizperiode. Eine Prognose kann man derzeit nicht wagen. Ein starker Wirbelsturm oder die politische Zuspitzung der Lage im Iran könne schon zu Reaktionen am Markt führen.

Andere lehnen sich dagegen sehr viel weiter aus dem Fenster. So sehen Energie-Ökonomen der Deutschen Bank den Ölpreis im kommenden Jahr bei durchschnittlich 62 und 2008 bei etwa 55 Dollar. In den beiden Jahren darauf wird sich der Preis nach deren Einschätzung bei 45 bis 50 Dollar einpendeln.


« Zurück

Heizöl Preisrechner


Heizöl-Newsarchiv

Marktinformationen - 2024
Marktinformationen - 2023
Marktinformationen - 2022
Marktinformationen - 2021
Marktinformationen - 2020
Marktinformationen - 2019
Marktinformationen - 2018
Marktinformationen - 2017
Marktinformationen - 2016
Marktinformationen - 2015
Marktinformationen - 2014
Marktinformationen - 2013
Marktinformationen - 2012
Marktinformationen - 2011
Marktinformationen - 2010
Marktinformationen - 2009
Marktinformationen - 2008
Marktinformationen - 2007
Marktinformationen - 2006
Marktinformationen - 2005