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Wie entsteht Heizöl ? Destillation - was ist das ?

06.03.06

Destillation:
Die erste Aufarbeitung des rohen Erdöls erfolgt durch Destillation. Die niedrig siedenden Ölanteile, nämlich Benzin, Petroleum und Gasöl, können durch einfache Destillation unter atmosphärischem Luftdruck abdestilliert werden. In älteren Anlagen erfolgt diese Destillation aus Blasen, d.h. aus einer Batterie treppenförmig angeordneter Walzenkessel; die Dämpfe kondensieren in Kühlern, wobei die einzelnen Siedeabschnitte, also Benzin, Petroleum und Gasöl, in gesonderten Vorlagen abgezogen werden. Der große Nachteil der Blasendestillation liegt darin, daß das Öl dabei langen hohen Temperaturen ausgesetzt wird und teilweiser Zersetzung unterliegt. Für die entbenzinierte Schmierölfraktion erfolgt in kleineren Anlagen dann unter Zuhilfenahme von Wasserdampf und Vakuum ( 10-50mm Hg) eine Aufteilung in Spindelöl-, Maschinenöl- und Motorenöl-Destillate, wobei dunkles, viskoses Öl oder asphaltartige Stoffe im Rückstand bleiben.

Die moderne Topdestillation wendet bereits das Prinzip der Röhrenerhitzer (pipe still) an, d.h. ein System von Rohrschlangen in einem sog. Röhrenofen (tube still), durch das das Öl mit einem Eintrittsdruck von 4 7atü hindurchgejagt wird. Das Öl wird im Röhrenofen mit überhitztem Wasserdampf in Kontakt gebracht, die Dämpfe werden fraktioniert gekühlt. Beim Toppen trennt man in Kraftstoff- und Schmierölanteile. - Die moderne Röhrendestillation kennt sog. Einstufen-Anlagen (single-flash-system) und die Zweistufen-Anlagen (double-flash-system). Bei der Einstufen-Destillation gelangen aus dem Röhrenofen alle Dämpfe in den Kühlturm (bubble tower), der in mehreren Etagen mittels sog. Glockenböden die aufsteigenden Dämpfe zwingt, die schwerer siedenden Bestandteilen zum Niederschlag zu bringen. So erreichten die leichtsiedenden Kraftstoffanteile die Turmhöhe, die Schmieröle werden aus mittlerer Zone seitlich über Kühler abgezogen und das schwere Rückstandsöl geht zu Boden des Turms. Bei der Zweistufendestillation werden im ersten Turm die Kraftstoffe durch fraktionierte Kühlung separiert. Aus dem "Sumpf" dieses Turmes wird das verbleibende Öl nach einem zweiten Röhrenofen gepumpt, destilliert und im zweiten Fraktionierturm unter Anwendung von etwas 20 mm Hg Vacuum in die verschiedenen Schmierölsorten geschieden.

Die frischen Schmieröldestillate sind ziemlich hell in der Farbe, dunkeln aber umso mehr nach, je mehr sie instabile, licht- oder sauerstoffempfindliche Begleitstoffe der Kohlenwasserstoffe enthalten.

Aufgabe der Raffination ist es dann, diese alterungsgeneigten Substanzen aus dem Schmieröl zu entfernen. Bei stabilen Ölen bleiben auch die einfachen Destillate relativ hellfarbig. Besonders unter den Spindelöl-Destillaten kann man diese Beobachtung machen, während viskosere Öle stärker nachdunkeln. Bei völlig schwarzen Ölen bestehe stets der Verdacht, daß es sich nicht um Destillate, sondern um Verschnitte derselben mit asphaltigen Rückstandsölen, um sog. "Dunkelöle" handelt.

Die Destillation ist der wichtigste Verarbeitungsprozess in der Raffinerie. Durch sie wird das Rohöl in Fraktionen mit unterschiedlichen Siedebereichen getrennt. Diese Trennung findet in der ersten Verarbeitungsstufe unter normalem (atmosphärischem) Druck statt. Das Destillieren erfolgt kontinuierlich im Fraktionierturm, der mit zahlreichen durchlässigen Böden ausgestattet ist. Im unteren Drittel des Turms wird das zuvor gereinigte und auf etwa 350°C erhitzte Rohöl eingeleitet. Der verdampfbare Anteil fließt als Rückstand in den sogenannten Sumpf. Die aus dem Kopf des Turms austretenden Dämpfe werden zum Teil kondensiert und in den Kopf zurückgeführt. Dieser Rückfluß wirkt kühlend und sorgt dafür, daß sich zwischen dem Rohöleintritt und dem Kopf ein gleichmäßiges Temperaturgefälle einstellt. So können die aufsteigenden Dämpfe stufenweise kondensieren und von bestimmten Böden als Fraktionen mit bestimmten Siedebereichen abgezogen werden. Im mittleren Teil des Turms werden die Mitteldestillate abgezogen, zu denen auch Heizöl EL zählt. Das im Sumpf anfallende Produkt wird als schweres Heizöl oder als Einsatzprodukt für die Vakuumsdestillation verwendet.


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