Rohöl legt leicht zu – US-Lagerbestände sinken überraschend – Heizölpreise geben nach

17.07.25

Rohöl legt leicht zu – US-Lagerbestände sinken überraschend – Heizölpreise geben nach
Die Ölpreise starten am Donnerstag mit vorsichtiger Erholung in den Handelstag. Nach den Kursverlusten zur Wochenmitte zeigen sich die Märkte heute wieder etwas gefestigt – eine Reaktion auf unerwartete Daten aus den USA und neue Importzahlen aus China.

US-Ölvorräte sinken – Experten überrascht
Die wöchentlichen Daten der US-Energiebehörde EIA sorgten gestern für Aufsehen: Während die Lagerbestände an Benzin und Destillaten (darunter Diesel und Heizöl) deutlich zulegten, ging die Menge des eingelagerten Rohöls stark zurück – und das entgegen der Erwartungen vieler Analysten.

Statt eines prognostizierten Gleichstands reduzierten sich die US-Rohölvorräte um beachtliche 3,9 Millionen Barrel auf insgesamt 422,2 Millionen Barrel. Zum Vergleich: In der Vorwoche war noch ein Aufbau von 7,1 Millionen Barrel verzeichnet worden. Trotz hoher Auslastung der Raffineriekapazitäten (rund 94 %) blieben die Bestände damit deutlich unter den Erwartungen.

Chinas Öl-Appetit wächst weiter
Ein weiterer Stimmungsimpuls kam aus Fernost: China, nach wie vor der weltweit größte Ölimporteur, erhöhte seine Rohöleinfuhren im Juni deutlich. Laut offiziellen Zahlen aus Peking wurden täglich rund 12,14 Millionen Barrel Rohöl importiert – der höchste Wert seit August 2023. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einem Anstieg von über 7 %. Gleichzeitig zogen die Raffinerieaktivitäten kräftig an, was auf eine anhaltend starke Binnenkonjunktur und gestiegene Nachfrage hindeutet.

US-Zölle bleiben Unsicherheitsfaktor
Trotz der positiven Marktdaten bleibt die Lage angespannt. US-Präsident Donald Trump plant offenbar eine neue Zollrunde, die bis zu 150 Handelspartner betreffen könnte. Für viele kleinere Staaten drohen Zölle von 10 % bis 15 %, um das amerikanische Handelsdefizit zu senken.

Während Märkte auf ein baldiges Abkommen mit Indien hoffen, könnte eine globale Eskalation des Zollstreits auch die Ölnachfrage dämpfen – insbesondere in aufstrebenden Volkswirtschaften, deren Wachstum empfindlich auf Handelsbarrieren reagiert.

Heizöl leicht günstiger
Am Binnenmarkt machen sich die zurückhaltenden Preisbewegungen an den Ölbörsen inzwischen auch beim Heizöl bemerkbar. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich heute über leichte Preisnachlässe freuen: Die Inlandspreise sinken im Vergleich zu Mittwochmorgen um etwa -0,10 bis -0,40 Euro pro 100 Liter, abhängig von Region und Anbieter.

Fazit
Die Gemengelage bleibt vielschichtig: Auf der einen Seite sinkende Rohölvorräte und ein starker chinesischer Importhunger – auf der anderen Seite die drohende Belastung durch neue US-Zölle. Die Heizölpreise zeigen sich aktuell zwar leicht rückläufig, doch die Entwicklung bleibt fragil. Wer auf den nächsten günstigen Kaufmoment spekuliert, sollte den Markt aufmerksam im Blick behalten.

1 USD = 0,8603 €
Stand: 17.07.2025, nächstes Update: 18.07.2025

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