Ölpreisrally mit Delle: Heizöl verteuert sich leicht – Trump erhöht geopolitischen Druck

04.08.25

Ölpreisrally mit Delle: Heizöl verteuert sich leicht – Trump erhöht geopolitischen Druck
Trotz eines spürbaren Rücksetzers zum Wochenausklang konnten die internationalen Ölpreise in der vergangenen Woche erneut zulegen – und zogen damit auch die Heizölpreise im Inland moderat nach oben. Politisch dominiert weiterhin das zunehmend angespannte Verhältnis zwischen den USA, Russland und Indien den Ölmarkt – mit direkten Auswirkungen auf Verbraucherpreise und wirtschaftliche Prognosen.

Heizölpreise steigen leicht – Wochenplus bei 1,3 %
Die Inlandspreise für Heizöl kletterten in der vergangenen Woche im Schnitt um 1,20 Euro pro 100 Liter – das entspricht einem Anstieg von 1,3 % im Vergleich zur Vorwoche. Auch im Monatsvergleich ergibt sich ein leichtes Plus von 0,8 % bzw. 77 Cent. Trotzdem liegen die Preise immer noch deutlich unter dem Jahreshoch vom 13. Januar, das bei 105,19 Euro lag – ein Rückgang von rund 11,3 %.

Am günstigsten tankten Kundinnen und Kunden am Montag (92,23 Euro), während der Donnerstag mit 93,88 Euro pro 100 Liter den teuersten Kaufzeitpunkt markierte.

Trump verschärft Tonlage – Ultimatum für Russland gekürzt
US-Präsident Donald Trump sorgte zu Wochenbeginn für Unruhe an den Märkten, als er die Frist für ein Waffenstillstandsabkommen mit Russland überraschend von 50 auf 10 Tage verkürzte. Der neue Stichtag: Freitag, 8. August. Sollte bis dahin keine Einigung mit der Ukraine erzielt werden, drohen laut Trump „Sekundärzölle“ gegen Russland und jene Länder, die weiterhin russisches Öl importieren.

Indien im Visier – US-Zölle wegen russischem Öl
Am Mittwoch legte Trump nach und kündigte via „Truth Social“ Importzölle von 25 % auf indische Waren an. Darüber hinaus seien weitere Sanktionen geplant – unter anderem wegen Indiens anhaltender Käufe von russischem Öl. Indien, laut „Times of India“ zu etwa 35 % von russischem Rohöl abhängig, dürfte nun ebenfalls in die geopolitische Zwickmühle geraten.

Freitag bringt Dämpfer – schwache US-Arbeitsmarktdaten drücken Ölpreise
Am Freitag wurde die Stimmung an den Ölbörsen jäh gebremst: Ein enttäuschender US-Arbeitsmarktbericht ließ die Kurse einbrechen. Die Sorge: Eine abkühlende Konjunktur und die zum 7. August geplanten US-Importzölle könnten die weltweite Ölnachfrage belasten.

Zusätzlich belastete die Ankündigung der OPEC+, ihre Produktion ab September um 548.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Damit macht das Kartell einen Großteil der im November 2023 begonnenen freiwilligen Kürzungen wieder rückgängig.

Heizöl bleibt trotz CO₂-Abgabe günstiger als im Vorjahr
Obwohl die CO₂-Abgabe zu Jahresbeginn umgerechnet knapp 2,70 Euro pro 100 Liter Heizöl verteuerte, liegen die aktuellen Inlandspreise immer noch etwa 4 % unter dem Niveau des Vorjahres. Zum Vergleich: Im August 2023 lag der Preis pro 100 Liter durchschnittlich fast 15 Euro höher.

Ausblick: Volatile Märkte, fragile Politik
Die Märkte tanzen derzeit auf dem geopolitischen Drahtseil. Eine mögliche Einigung im Russland-Ukraine-Konflikt oder eine weitere Zuspitzung im Handelsstreit mit Indien – beides könnte die Ölpreise in kurzer Zeit stark beeinflussen. Für Verbraucher:innen bleibt der Heizölmarkt damit ein Wechselspiel zwischen Hoffnung und Preisdruck. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Lage täglich im Blick behalten – oder gleich zum Wochenbeginn zuschlagen.

1 USD = 0,8636€
Stand: 04.08.2025, nächstes Update: 05.08.2025

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