Indien stoppt russische Ölimporte – Ölpreise mit Gegenbewegung, Heizöl leicht günstiger

16.10.25

Indien stoppt russische Ölimporte – Ölpreise mit Gegenbewegung, Heizöl leicht günstiger

Nach einem mehrtägigen Preisrückgang melden sich die internationalen Ölbörsen am Donnerstag mit einer kräftigen Gegenbewegung zurück. Auslöser ist eine geopolitische Nachricht von erheblichem Gewicht: Indien, der drittgrößte Ölverbraucher der Welt, will künftig kein Rohöl mehr aus Russland importieren.

Indien setzt ein Signal – Trump spricht von „großartigem Schritt“
US-Präsident Donald Trump bestätigte am Mittwochabend, dass ihm der indische Premierminister Narendra Modi persönlich zugesichert habe, die russischen Ölimporte zu beenden. Trump, der Indien seit Monaten unter Druck setzt, sprach von einem „großartigen Schritt“ und zeigte sich überzeugt, dass dieser Kurswechsel den Druck auf Russland weiter erhöhen und das Ende des Krieges in der Ukraine beschleunigen könnte.

Für Indien bedeutet dieser Schritt einen massiven Kurswechsel. Das Land bezieht bislang rund ein Drittel seines Rohöls aus Russland – zu besonders günstigen Konditionen. Entsprechend groß dürfte nun der Bedarf an alternativen Lieferquellen sein, was das globale Ölangebot in den kommenden Wochen verknappen und die Preise tendenziell nach oben treiben könnte.

Wachsende Isolation Russlands
Neben Indien verschärfen auch westliche Länder ihre Haltung gegenüber Moskau. Großbritannien verhängte neue Sanktionen gegen die Ölkonzerne Lukoil und Rosneft sowie gegen über 40 Schiffe der sogenannten „Schattenflotte“. Auch Japan steht laut US-Finanzministerium unter wachsendem Druck, russische Energieimporte zu beenden.

In Summe wächst der Druck auf den russischen Energiesektor – und damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich die weltweite Angebotslage kurzfristig verschärft.

Heizölpreise leicht rückläufig
Trotz der steigenden Ölpreise an den Börsen zeigen sich die Inlandspreise für Heizöl am Donnerstagvormittag leicht schwächer. Der Grund: Die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, reagierten bislang kaum auf die neuen geopolitischen Entwicklungen.
Im bundesweiten Durchschnitt ergeben sich somit leichte Preisabschläge von etwa –0,10 bis –0,40 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Mittwoch.

Ausblick
Die Märkte bleiben in Bewegung: Während geopolitische Spannungen tendenziell für steigende Ölpreise sprechen, wirkt das anhaltend hohe globale Angebot weiterhin stabilisierend. Wer aktuell über eine Heizölbestellung nachdenkt, könnte von kurzfristigen Preisdellen profitieren – sollte aber die politische Lage genau im Blick behalten.

1 USD = 0,8593€
Stand: 16.10.2025, nächstes Update: 17.10.2025

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