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16.11.17
Ein geringerer Zuwachs der US-Rohölbestände, als zunächst erwartet wurde, kann den Abwärtstrend der vergangenen Tage etwas abfedern und sogar für leichte Zugewinne sorgen. Grund für Entwarnung ist jedoch nicht gegeben.Im frühen Donnerstagshandel kostet ein Barrel der Sorte Brent rund 52,69 €. Das sind etwa 50 Cent mehr als gestern. Heizöl gibt weiter nach und kostet aktuell 42,84 € pro 100 Liter.Es ist, so kann man sagen, Rettung in letzter Minute. Nachdem die Prognosen des privaten API zur Rohölbestandsentwicklung in den USA bereits am Dienstag eine Abwärtsbewegung der Ölpreise in Gang setzten, drohte mit einer offiziellen Bestätigung dieser Voraussagen durch das US-Energieministerium eine Ausweitung der Verluste. Dieser Fall ist glücklicherweise nicht eingetreten. Zwar verzeichnen die US-Lagerbestände einen Zuwachs, er fällt aber viel geringer aus, als befürchtet bzw. erwartet wurde. Laut Energie Information Administration (EIA) beläuft sich der Bestandsaufbau auf etwa 1,9 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche. Das API war von 6,5 Mio. Barrel ausgegangen. Gleichzeitig sind auch die US-Benzinbestände um rund 900.000 Barrel angewachsen, was derzeit jedoch keinen Einfluss auf die Wertstellungen hat. Lediglich bei den Destillaten Heizöl und Diesel ist ein Rückgang der Bestände um ca. 800.000 Barrel im Vergleich zur Vorwoche zu verzeichnen. Die Auslastung der US-Raffinerien liegt derzeit bei 91 Prozent und ist damit weiter gestiegen. Der tägliche Durchsatz beläuft sich aktuell auf 16,6 Mio. Barrel. Es gibt allerdings keinen Grund zur Entwarnung. Alle Vorzeichen sprechen zurzeit für eine Rückkehr der US-Schieferölproduzenten zur Förderstrategie vom Jahresbeginn 2017. Damals hatten steigende Ölpreise stets zu einem Ausbau der US-Fördervolumina geführt und die Bemühungen des OPEC-Kartells, mittels eigener Förderkürzungen eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage am Markt herzustellen, dadurch immer wieder unterwandert. In diesem Zusammenhang könnten auch die jüngsten Berichte aus den Kreisen der russischen Ölindustrie verstanden werden. Demnach wächst in Russland mittlerweile die Skepsis vor der Sinnhaftigkeit weiterer Produktionsbeschränkungen. Gemeinsam mit der OPEC und zehn weiteren Staaten deckelt Russland die eigene Rohölproduktion seit Inkrafttreten der Vereinbarung zum Januar 2017. Allerdings zeichnet sich mehr und mehr ab, dass das Preismonopol der OPEC gebrochen scheint und die US-Produzenten aufgrund günstigerer Fördermethoden deutlich an Einfluss gewonnen haben. Am 30. November findet in Wien die OPEC-Jahreskonferenz statt, auf welcher über die Verlängerung der gemeinsamen Kürzungsvereinbarung beraten werden soll.
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