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29.11.19
Neben dem Anstieg der US-Rohölreserven sorgte auch die Verabschiedung zweier Gesetze zur Stärkung der Demokratiebewegung in Hong Kong durch US-Präsident Donald Trump für Druck auf die Ölpreise.Im frühen Handel am Freitagmorgen kostet ein Barrel der Sorte Brent rund 57,93 €. Das entspricht der Wertstellung vom Donnerstag. Heizöl kann dagegen leicht zulegen und kostet aktuell 46,79 € pro 100 Liter.In die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Peking und Washington kehrt keine Ruhe ein. Nachdem man sich laut Einschätzung mehrerer Beobachter und verschiedener Regierungsvertreter bereits auf einem guten Weg der Einigung im laufenden Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften der Erde befand, dürften diese Annäherungen nun erneut gestört worden sein. Auslöser hierfür ist die Verabschiedung zweier Gesetze seitens der US-Regierung am Mittwochabend, die der Stärkung der Demokratiebewegung in Hong Kong dienen sollen. Demnach ist US-Waffenfirmen zukünftig der Export von Tränengas, Pfefferspray und Gummigeschossen an die Hongkonger Polizei verboten, zum anderen sollen Möglichkeiten der Sanktionierung Chinas wegen eventueller Menschrechtsverletzungen durch das US-Außenministerium geprüft werden. Darüber hinaus soll das US-Außenministerium mindestens einmal pro Jahr untersuchen, ob die Sonderverwaltungszone weiterhin über ausreichend Autonomie verfügt. Dass Donald Trump den chinesischen Präsidenten Xi Jinping im gleichen Atemzug als „außergewöhnlichen Typen“ und „guten Freund“ bezeichnete, könnte hier eher als etwas grobschlächtige und leicht missverständliche Geste verstanden werden. Neben diesen „diplomatischen“ Faktoren belastet auch die Entwicklung der US-Rohölreserven die Ölpreise. Am Mittwochnachmittag meldete das US-Energieministerium (EIA) einen weiteren, teils deutlichen Anstieg der US-Rohöl- und Benzinbestände, was die Sorgen einer nächsten Überversorgung des Marktes schürt. Seitens des OPEC-Kartells zeichnet sich die Ablehnung eines weiteren Ausbaus der bestehenden Förderkürzungen mehr und mehr ab. Wenn die Vertreter der OPEC sowie des OPEC-Plus-Bündnisses sich Anfang Dezember in Wien zusammenfinden, dürfte es sich ausschließlich um eine mögliche Verlängerung der bestehenden Kürzungsvereinbarung bis Mitte 2020 drehen. Größere Gewinnmitnahmen spekulativer Anleger waren bisher noch nicht zu verzeichnen, die Gefahr besteht bei aktuellem Ölpreisniveau jedoch fort. Der US-Ausrüster Baker Hughes wird heute keine Zahlen vorlegen, diese hätten momentan aber wahrscheinlich ohnehin kaum Einfluss auf die Ölpreise.
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