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12.12.17
Zum Wochenstart präsentierten sich die Ölpreise nicht nur etwas fester, sie konnten im Verlauf des Montagshandels auch klare Zugewinne generieren. Ausschlaggebend für die derzeitige Aufwärtsbewegung war die Schließung eines wichtigen Pipeline-Systems vor der Küste Schottlands aufgrund einer Leckage.Ein Barrel der Sorte Brent kostet am Dienstagmorgen gut 55,52 €. Das sind etwa 1,70 € mehr als zum Wochenauftakt. Heizöl gewinnt rund 1,10 € und kostet heute Morgen 44,15 € pro 100 Liter.Neben der stillgelegten Pipeline vor Schottland, deren Reparatur durch den Betreiber gestern mit etwa zwei Wochen veranschlagt wurde, wird der Ölmarkt auch durch den aktuell schwächeren Dollar unterstützt. Beide Aspekte sorgten dafür, dass insbesondere Rohöl der Sorte Brent im Verlauf des Montags auf den höchsten Stand seit Juni 2015 kletterte. Es wäre jedoch falsch, hier von einer tatsächlichen Erholungsbewegung der Ölpreise auszugehen. Am Himmel über dem Ölmarkt existieren weiterhin genügend dunkle Wolken und der Preisanstieg von gestern könnte sich recht bald als gegenstandsloses Intermezzo herausstellen. Kritische Blicke vieler Marktanalysten sind momentan z. B. auf die OPEC gerichtet. In den Kreisen des Kartells mehren sich nach der Verlängerung der Kürzungsvereinbarung bis Ende 2018 Stimmen, die für eine frühere Beendigung der selbst auferlegten Produktionsdrosselungen votieren, da man davon ausgeht, der Markt könne sich bis Juni 2018 bereits stabilisiert haben. Darüber hinaus verstärkt sich zunehmend die Meinung, eigentlicher Profiteur der Förderbeschränkungen sei die US-Schieferölindustrie. In den USA wurde die Rohölförderung in den vergangenen Wochen wieder sukzessiv hochgefahren. Derzeit liegt diese bei 9,7 Mio. Barrel pro Tag und es wird befürchtet, dass das US-Fördervolumen bis Ende 2017 auf gut 10 Mio. Barrel täglich ausgebaut werden könne. Baker Hughes hatte am Freitag die Inbetriebnahme von zwei weiteren Bohrlöchern gemeldet. Am Nachmittag wird das private American Petroleum Institute (API) seinen wöchentlichen Bericht zur Rohölbestandsentwicklung in den USA vorlegen. Zuletzt waren die Ölbestände zwar rückläufig, der klare Ausbau der Benzinvorräte ließ die Ölpreise allerdings klar einbrechen. Ein deutlicher Anstieg der US-Reserven könnte der gegenwärtigen Aufwärtsbrise erneut ein jähes Ende setzen. Es ist also Vorsicht geboten.
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