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14.06.19
Nach den erneuten Angriffen auf zwei Tankschiffe im Golf von Oman haben die Ölpreise im Verlauf des gestrigen Handelstages teils deutlich zugelegt. Dass sich hieraus jedoch eine Trendwende am Markt entwickeln könnte, scheint allerdings unwahrscheinlich.Ein Barrel der Sorte Brent kostet am frühen Freitagmorgen gut 54,60 €. Das sind knapp 1,20 € mehr als gestern. Heizöl legt rund 1,00 € zu und kostet zur Stunde 42,63 € pro 100 Liter.Trotz des gestrigen Preisanstiegs stecken die Ölpreise auch weiterhin in der Krise. Es fehlt insgesamt an stabilen, wirtschaftlich begründeten Impulsen, welche die Notierungen langfristig auf ein höheres Niveau heben könnten. Die gestrigen Angriffe und die daraus resultierenden Zuwächse sollten vielmehr als kurzfristige Impulse betrachtet werden, deren Strahlkraft nicht ausreichen dürfte, die Ölpreise längerfristig zu unterstützen. Eine weitere Zuspitzung der politischen Lage im Nahen Osten könnte zwar durchaus zu Versorgungs- und Lieferschwierigkeiten führen, aber von diesem Punkt sind wir noch ein ganzes Stück weit entfernt und Spekulationen dieser Art gingen in die falsche Richtung. Insgesamt belasten Konjunktursorgen, sinkende Nachfragewerte für Rohöl und Rohölprodukte sowie eine drohende neuerliche Überversorgung des Marktes den Handel mehr. Nach den klaren Zuwächsen der US-Lagerbestände aus den vergangenen Wochen, wäre also eine klare Positionierung der OPEC und ihrer Verbündeten zum Fortbestand der selbstauferlegten Förderkürzungen ein wichtiger Impuls. Eine bloße Verlängerung der Vereinbarung allein dürfte jedoch auch nicht mehr ausreichen, um die Notierungen anzutreiben. Hierfür wäre eine Ausweitung der Produktionsbeschränkungen notwendig, was angesichts der Skepsis Russlands aber ausgeschlossen scheint. Am Abend werden die aktuellen Daten des US-Ausrüsters Baker Hughes zur Anzahl der aktiven Förderstellen in den USA erwartet. Zuletzt waren diese rückläufig, was aber kaum Einfluss auf die Förderquote hatte. Insofern bleibt offen, ob sich hier positive Impulse für den Markt ergeben. Angesichts der jüngsten Preiszuwächse besteht vor dem Wochenende auch die Gefahr kurzfristiger Gewinnmitnahmen durch spekulative Anleger. Es ist also zur Vorsicht geraten.
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