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12.12.19
Nach einem eher durchwachsenen Handelsauftakt am Mittwochvormittag gerieten die Ölpreise vor allem im Zuge der Veröffentlichung der aktuellen US-Rohölbestandszahlen zusehends unter Druck und rutschten tiefer in die Verlustzone.Im frühen Handel am Donnerstagmorgen kostet ein Barrel der Sorte Brent gut 57,45 €. Das sind rund 20 Cent weniger als gestern Morgen. Heizöl verliert vergleichsweise deutlich und kostet zu Stunde 45,77 € pro 100 Liter.Die Aufwärtsbewegung der Ölpreise, die nach der überraschenden Ausweitung der OPEC-Förderkürzungen zum Ende letzter Woche einsetzte, könnte schon wieder beendet sein. Nachdem bereits nach Bekanntwerden des geplanten Umfangs der zusätzlichen Produktionsdrosselungen der OPEC durch mehrere Marktanalysten Skepsis an der Nachhaltigkeit dieser Maßnahme für eine Stabilisierung des Ölmarktes geäußert wurde, fehlt nun auch die Unterstützung durch die Entwicklung der US-Rohölreserven. Schon am Dienstag hatte das private American Petroleum Institute (API) einen nächsten deutlichen Anstieg der US-Rohölbestände prognostiziert, was spürbaren Druck auf die Ölpreise ausübte, gestern Nachmittag wurde dieser vorhergesagte Zuwachs dann aber auch durch das US-Energieministerium (EIA) – wenn auch nicht in Gänze – bestätigt. Laut offizieller Zahlen kletterten die Rohölreserven der USA zwar lediglich um rund 820.000 Barrel im Vergleich zur Vorwoche und nicht um die vorhergesagten 1,40 Mio. Barrel, hinzu kommt jedoch ein starker Zuwachs der US-Benzinreserven um gut 5,40 Mio. Barrel sowie ein ebenso starker Zuwachs bei den Destillaten Heizöl und Diesel um rund 4,20 Mio. Barrel. Dies schürt die Sorgen einer sinkenden Nachfrage nach Rohöl und Rohölprodukten auf dem Weltmarkt und könnte vor dem Hintergrund des weiterhin ungelösten Handelsstreites zwischen China und den USA in eine ernstzunehmende Abwärtsspirale münden. Die Problematik besteht darin, dass die OPEC-Kürzungen zunächst nur bis März 2020 befristet sind und deren Einflüsse auf eine Stabilisierung und Erhöhung der Ölpreise bis zu diesem Datum auf dem Prüfstand stehen. Seitens der USA besteht aber derzeit kaum Interesse an steigenden Ölpreisen und somit dürfte auch die aggressive Förderpolitik der US-Frackingindustrie anhalten. Fallen die selbstauferlegten Förderkürzungen der OPEC dann zum März auch nur teilweise weg, droht eine schlagartige Überversorgung des Marktes und folglich eine starke Preisrezession. Ob in dieser Woche noch eine Erholung der Notierungen möglich sein wird, ist zu bezweifeln. Es fehlt an positiven Impulsen und einer halbwegs einheitlichen Preisstrategie der großen Förderländer. Insofern ist damit zu rechnen, dass der Handel bis zum Ende dieser Woche eher zäh verläuft und keine größeren Überraschungen mehr anstehen.
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