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22.03.18
Trotz eines neuerlichen Anstiegs der US-Förderquote können die Ölpreise ihre zuletzt generierten Gewinne halten und sogar ausbauen. Ein gleichzeitiger Rückgang der US-Lagerbestände sowie sich abzeichnete politische Spannungen zwischen Europa und dem Iran sorgen für spürbaren Rückenwind.Am frühen Donnerstagmorgen kostet ein Barrel der Sorte Brent rund 56,09 €. Das sind nochmals gut 1,00 € mehr als gestern. Heizöl legt etwa 80 Cent zu und kostet aktuell 42,71 € pro 100 Liter.Ein Großteil der Marktanalysten war von einem weiteren Ausbau der US-Rohölbestände ausgegangen, nun sorgen die jüngsten Daten des US-Energieministeriums (EIA) für Überraschung und steigende Ölpreise. Laut offizieller Zahlen sind die Lagerbestände an Rohöl in den USA im Vergleich zur letzten Woche um rund 2,6 Mio. Barrel zurückgegangen. Dies hatte das private American Petroleum Institute (API) zwar bereits am Dienstagabend so prognostiziert, der wirkliche Glaube an diese Zahlen stellte sich jedoch erst gestern Abend ein. Vor dem Hintergrund einer deutlich gestiegenen Auslastung der US-Raffinerien werden insbesondere auch die gesunkenen Benzin- und Destillatbestände positiv von den Marktteilnehmern aufgenommen. Bei einem Durchsatz von rund 16,8 Mio. Barrel pro Tag fielen die Benzinvorräte um gut 1,7 Mio. Barrel und die Heizöl- und Dieselreserven um gut 2,0 Mio. Barrel. Dies weist eigentlich in Richtung einer gestiegenen Nachfrage nach Rohöl und Rohölprodukten für das Frühjahr 2018, was wiederrum den Prognosen der Internationalen Energie Agentur (IEA) entspricht. Stimmungsdämpfer hätte die erneut gestiegene US-Rohölförderung sein können, die mit gut 10,4 Mio. Barrel ein neues absolutes Rekordniveau erreicht. Demgegenüber stehen allerdings die angekündigten Handelssanktionen Europas gegen den Iran, die insgesamt mit größeren Lieferschwierigkeiten und einer allgemeinen Angebotsverknappung in Verbindung gebracht werden. Sollte der Iran tatsächlich mit Sanktionen belegt werden, drohen einem der größten Mitgliedstaaten des OPEC-Kartells schwere Einkommensausfälle. Im Hinblick auf die ebenfalls angespannte Situation zwischen Teheran und Saudi-Arabien könnte auch der wichtige Kürzungsdeal der OPEC negativ beeinträchtigt werden. Die aktuellen Vorzeichen deuten also je nach Perspektive in gegensätzliche Richtungen.
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