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19.11.19
Die Ölpreise konnten ihre starken Zuwächse aus dem Freitagshandel gestern nicht behaupten und sackten zum Nachmittag aufgrund neuer Negativmeldungen über den Handelsstreit zwischen China und den USA tief in die roten Zahlen.Im frühen Handel am Dienstagmorgen kostet ein Barrel der Sorte Brent nur noch 56,21 €. Das ist gut 1,00 € weniger als am Montag. Heizöl gibt etwa 1,20 € nach und kostet aktuell 45,31 € pro 100 Liter.Das Hin und Her um den belastenden Handelsstreit zwischen China und den USA geht weiter und der Markt reagiert wie ein dressiertes Springpferd. Waren die Wertstellungen noch am Freitag geradezu durch die Decke gegangen, nachdem US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow weitere Fortschritte in den Verhandlungen und ein baldiges Abkommen in Aussicht stellte, fielen die Kurse im Verlauf des gestrigen Handelstages ebenso vehement, als bekannt wurde, dass Peking wohl doch zunächst das drohende Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump bzw. sogar die nächsten US-Präsidentschaftswahlen abwarten wolle, bevor man ein gegenseitiges Abkommen ratifizieren würde. Somit präsentiert sich der Rohölhandel unberechenbarer denn je. Seit Wochen beeinträchtigen bloße Lippenbekenntnisse die Preisentwicklung und verzerren das Bild auf die Gesamtsituation. Eine friedliche Einigung im Konflikt der beiden größten Volkswirtschaften wäre ohne Zweifel ein wichtiger Unterstützungsfaktor für die Rohölnachfrage auf dem Weltmarkt, allerdings gaben mehrere Marktexperten schon vor Wochen zu bedenken, dass selbst eine schnelle Einigung zwischen Peking und Washington eine nächste Überversorgung des Marktes kaum kompensieren könnte. Die Internationale Energieagentur (IEA) sprach in ihrem jüngsten Monatsbericht etwas euphemisch von einer stabilen Versorgungslage für das Jahr 2020. Gleichzeitig geht die IEA aber auch von einem recht deutlichen Zuwachs der Tagesproduktion in Ländern außerhalb des OPEC-Raumes aus. Das OPEC-Kartell selbst zeigte zuletzt kaum Bereitschaft, die eigenen Förderbeschränkungen auszuweiten. Ein nächster Hinweis zur Nachfragesituation steht für den späten Abend an, wenn das American Petroleum Institute (API) die aktuellen Prognosen zur Rohölbestandsentwicklung in den USA vorlegt. Ein Rückgang dürfte die Wertstellungen etwas unterstützen, eine Zuwachsmeldung könnte dagegen eine Abwärtsspirale in Bewegung setzen. Die offiziellen Zahlen des US-Energieministeriums (EIA) stehen dann am Mittwochnachmittag an.
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