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22.01.19
Nach weiteren Zugewinnen zum Montagmorgen, die insbesondere aufgrund positiver Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen China und den USA sowie aufgrund der Produktionskürzungen der OPEC-Staaten generiert wurden, fanden die Ölpreise letztlich keine klare Richtung und gaben gegen Abend einen Teil der Gewinne wieder ab.Ein Barrel der Sorte Brent kostet am Dienstagmorgen rund 54,86 €. Das sind gut 40 Cent weniger als gestern Morgen. Heizöl gibt ebenfalls leicht nach und kostet momentan 44,45 € pro 100 Liter.Die positiven Signale zum aktiven Abbau des derzeitigen Rohölüberangebotes auf dem Weltmarkt seitens der OPEC und die sanfte Annäherung zwischen Washington und Peking im laufenden Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften der Erde sorgten zwar gestern für solide Unterstützung des Marktes, eine spürbare Trendwende wurde jedoch nicht eingeleitet. Insgesamt überwiegt noch die Unsicherheit in Bezug auf wichtige Fragen zur konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft. Aus China kamen zuletzt eher enttäuschende Wirtschaftszahlen, die derzeit vor allem mit der Strafzollpolitik der USA gegen chinesische Waren in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) gestern seine Wachstumsprognose der weltweiten Wirtschaftsleistung für 2019 aufgrund ungelöster Fragen zum Brexit nach unten korrigieren müssen, was viele Anleger in vermeintlich sicherere Anlageklassen flüchten ließ. Gleichfalls liegen momentan auch noch keine handfesten Zahlen zur bekräftigten Produktionskürzung des OPEC-Kartells vor. Die OPEC bzw. das OPEC Plus Bündnis hatte sich Ende letzten Jahres auf Kürzungen der täglichen Produktion in einer Größenordnung von ca. 1,20 Mio. Barrel geeinigt und Saudi-Arabien beabsichtigt allein, bis Februar dieses Jahres Kürzungen um etwa 900.000 Barrel pro Tag umzusetzen. Am Markt geht man derzeit jedoch davon aus, dass selbst dieser Kürzungsumfang noch schätzungsweise 1,00 Mio. Barrel über dem täglichen Bedarf liegen dürfte. In dieser Handelswoche wird der Fokus demnach wieder auf die US-Bestandszahlen gerichtet sein. Aufgrund des gestrigen Feiertages in den USA stehen die Prognosen des American Petroleum Institute (API) allerdings erst morgen an und die offiziellen Zahlen werden dann am Donnerstag erwartet. Vor dem Hintergrund des zuletzt deutlichen Rückgangs der aktiven Bohrstellen rechnen Anleger und Händler mit einem neuerlichen Rückgang der US-Rohölreserven. Sollten diesmal auch die Benzinbestände rückläufig sein, könnte dies einen Auftrieb der Ölpreise zur Folge haben.
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