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Rapsöl, Sojaöl, Palmöl oder Biodiesel ?

04.04.06

Der Eigenschaftsvergleich zwischen Biodiesel und Rapsölkraftstoff zeigt, dass beide Produkte deutlich andere Eigenschaften aufweisen. Biodiesel ist in vielen Parametern mit Mineralöldiesel vergleichbar, wohingegen Rapsölkraftstoff beispielsweise eine extrem hohe Viskosität aufweist und die Handhabbarkeit bei niedrigen Temperaturen eingeschränkt ist.
Die im Vergleich zu Biodiesel hohen zulässigen Gehalte an potenziellen Aschebildnern können in modernen Abgasnachbehandlungssystemen Schwierigkeiten bereiten. Umrüstungen für Rapsölkraftstoff müssen daher die technischen Voraussetzungen schaffen, dass diese abweichenden Eigenschaften nicht zur Beeinträchtigung der Fahrzeuge führen. Das gilt auch für Auswirkungen auf die in der Markteinführung befindlichen PKW- bzw. Nutzfahrzeugmodelle mit Dieselpartikelfiltern und anderen modernen Abgasnachbehandlungssystemen.
Die Eigenschaften von Biodiesel hängen maßgeblich von dem gewählten Rohstoff ab.
Grundsätzlich gilt: Biodiesel, der aus Ausgangsstoffen mit einem hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren (z.B. aus Palmöl oder tierischen Fetten) hergestellt ist, hat schlechte Kälteeigenschaften. Wiederholt sind Fälle bekannt geworden, bei denen Filterverstopfungen durch Palmölmethylestermischungen verursacht wurden und zu Ärger bei Anwendern und an Tankstellen geführt haben Biodiesel aus einem Rohstoff mit einem hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren
(z.B. aus Sonnenblumenöl) weist typischerweise zu niedrige Oxidationsstabilitäten auf. Rapsöl ist ein vorzüglicher Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel, da bereits ohne Additive ein CFPP von -10 bis -12°C und ebenso Oxidationsstabilitäten von 9 h und höher zustande kommen. Zu beachten ist weiterhin, dass die Mehrzahl der Additive derzeit nur für die Anwendung bei RME geprüft ist. Es ist aus chemisch-physikalischen Gründen nicht zu erwarten, dass Methylester mit sehr niedrigem CFPP - beispielsweise Palmölmethylester oder Mischungen,die wesentliche Anteile an Palmmethylestern enthalten -, durch Additive eine normgerechte Wintertauglichkeit erreichen. Ob bei Estern aus hoch ungesättigten Ölen wie z.B. Sojamethylester durch Additive eine ausreichende (und langzeitverfügbare) Oxidationsstabilität entwickelt werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt.
Darüber hinaus bestimmt die gewählte Umesterungstechnologie, welche Anforderungen an die Rohstoffe gestellt werden müssen und welche Gehalte an unerwünschten Reststoffen, wie z.B. von Wasser, Alkali- und Erdalkalimetallen oder Phosphor im Produkt verbleiben.
Aber auch Handel und Transport können durch den Umgang mit dem Produkt die Qualitätsparameter deutlich beeinflussen.
Die Erfüllung der Anforderungen für Rapsöl als Kraftstoff gemäß der Vornorm E DIN V 51605 erfordert in jedem Falle eine gründliche Aufbereitung des Rapsöls. Rohöl aus der Kaltpressung erfüllt im Gegensatz zu Raffinaten oder speziell gefilterten Ölen die Normspezifikation häufig nicht, wie begleitende chemisch-analytische Untersuchungen von Kraftstoffproben im Rahmen des „100-Schlepper-Programms“ gezeigt haben.


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