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17.07.19
Im Verlauf des Dienstags konnten die Ölpreise zunächst zwar noch leicht zulegen, sackten dann im weiteren Handelsverlauf aber deutlich ab. Ausschlaggebend dürfte insbesondere die Wachstumsprognose der US-Ölindustrie für die kommenden Monate sein.Am Mittwochmorgen kostet ein Barrel der Sorte Brent nur noch 57,57 €. Das sind rund 1,80 € weniger als im gestrigen Vergleichszeitraum. Heizöl gibt knapp 1,70 € nach und kostet zur Stunde 44,76 € pro 100 Liter.Das American Petroleum Institute (API) hatte am gestrigen Abend zwar einen weiteren Rückgang der US-Rohölbestände um ca. 1,40 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche prognostiziert, am Rohölmarkt rücken jedoch die Wachstumsprognosen der US-Schieferölindustrie verstärkt in Vordergrund. Wie die Energy Information Administration (EIA) am Montag meldete, gehe man für den Monat August allein für die Schieferölförderung von einem Anstieg der täglichen Produktion auf rund 8,55 Mio. Barrel aus. Mit diesem Rekordwert würde die Wirksamkeit der kürzlich verlängerten Produktionsdrosselungsvereinbarung der OPEC ernsthaft in Frage gestellt und es droht eine neue Ölschwemme am Markt. Laut Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) liegen die Nachfragewerte für OPEC-Rohöl mit etwa 28,00 Mio. Barrel pro Tag bereits jetzt unterhalb der tatsächlichen Tagesproduktion, die auf ca. 30,00 Mio. Barrel geschätzt wird. Gleichzeitig wurde bekannt, dass mehrere OPEC-Staaten – darunter Nigeria und der Irak sowie der Bündnispartner Kasachstan – die vereinbarten Förderquoten im vergangenen Monat teils deutlich überschritten hatten. Unterstützung finden die Ölpreise derzeit nur in der unübersichtlichen Lage im Nahen Osten. Zwar gibt es auch hier vage Anzeichen einer Annäherung, dennoch bleibt die Gefahr einer militärischen Eskalation bestehen. Nach mehreren Zwischenfällen plant Washington laut Medienberichten, Kriegsschiffe entlang der so wichtigen Seestraße von Hormus zu positionieren, um den internationalen Rohöltransport zu sichern. Am heutigen Nachmittag werden noch die offiziellen Daten der US-Rohöllagerbestände erwartet. Größere Preissprünge sind aber selbst bei einem höheren Rückgang kaum zu erwarten.
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