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06.12.19
Neue Hoffnungen auf eine mögliche Ausweitung der OPEC-Kürzungsvereinbarung haben den Notierungen wichtige Unterstützung gegeben und für weitere Preiszuwächse gesorgt.Ein Barrel der Sorte Brent kostet am Freitagmorgen 56,95 €. Das sind gut 10 Cent mehr als im gestrigen Vergleichszeitraum. Heizöl baut ebenfalls nochmals leicht aus und kostet aktuell 45,92 € pro 100 Liter.Nach mehreren skeptischen Aussagen verschiedener Vertreter des OPEC-Plus Bündnisses im Vorfeld der gestern begonnenen OPEC-Jahreskonferenz zeichnet sich nun gegebenenfalls doch eine Ausweitung der bestehenden Förderkürzungen des Kartells ab. Laut Medienberichten haben sich die Vertreter der 14 OPEC-Mitgliedstaaten nach einer zähen sechsstündigen Verhandlungsrunde auf eine gemeinsame Strategie geeinigt, die allerdings vorerst geheim gehalten und heute mit den Vertretern der 10 Bündnispartner diskutiert werden soll. Spekuliert wird auf eine Ausweitung der Produktionsdrosselung um weitere 500.000 Barrel pro Tag, was am Ölmarkt zunächst für spürbare Zuversicht sorgt. Allerdings warnen mehrere Marktexperten bereits jetzt, dass der genannte Kürzungsumfang zu gering sein dürfte, um den Rohölmarkt zu stabilisieren und im Gleichgewicht zu halten. Vielmehr müsse man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach OPEC-Rohöl im ersten Halbjahr 2020 lediglich gegen 28,30 Mio. Barrel pro Tag tendiert, die tägliche Produktion aber aktuell schon bei ca. 29,70 Mio. Barrel pro Tag liegt. Demnach wäre eine zusätzliche Kürzung um mindestens 1,00 Mio. Barrel pro Tag notwendig, um eine nächste drohende Überversorgung und folglich sinkende Notierungen abzuwenden. Problematisch könnten sich hier vor allem die sehr verschiedenen Interessen der Bündnispartner erweisen. Während Russland bei aktuellem Preisniveau wohl wirtschaftlich und gewinnbringend produzieren kann, trifft dies auf andere, kleinere Mitgliedstaaten eher weniger zu. Auch Saudi-Arabien dürfte ein eher höheres Interesse an steigenden Notierungen und demnach an einer Ausweitung der Produktionsdrosselungen haben als etwa Russland, da nahezu der gesamte Staatshaushalt vom Rohölverkauf abhängig ist. Insofern gilt es, den heutigen Verhandlungstag abzuwarten und auf konkrete Ergebnisse zu hoffen. Die Preisentwicklung könnte sich im weiteren Tagesverlauf also sehr volatil gestalten. Darüber hinaus drohen bei aktuellem Preisniveau natürlich auch Gewinnmitnahmen spekulativer Anleger.
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